Abenteuer der vergangenen Nacht

5 Uhr: wurde der Kleine immer unruhiger und quiekte ab und zu. Zeit also, für die erste morgendliche Windel.
Nachdem ich Strampler und Body nach oben gekrempelt hatte und die Windel geöffnet hatte, um mir gerade Tücher aus der Packung zog, spürte ich einen warmen Strahl an meiner Hand. Unterlage, Strampler und Body also durchnässt. ‚Guten Morgen‘ sagte ich.
Kind gesäubert, neue Windel drauf, neuen Schlafanzug an und wieder ins Bettchen.

7:30 Uhr: eine neue Windel musste drauf, denn er hatte schon wieder was Großes abgelassen.
Ansonsten keine besonderen Vorkommnisse.

9:45 Uhr: das Kind bekommt den Schlafanzug ausgezogen, eine neue Windel und seine Tagesklamotten. Setze ihn gerade in die Wippe, drehe mich um und höre anhaltende Furzgeräusche. Drehe mich um, ein süßes Mondgesicht blickt mich unschuldig an. ‚In die frische Windel?‘ fragte ich.
Kind aus der Wippe geholt , wieder ausgezogen, ab ins Bad.
Überm Waschbecken angekommen, will gerade das Wasser warmlaufen lassen... 💥💥💥Streumunition in alle Richtungen💥💥 Ich bekomme einen riesigen Schreck. Im Spiegel sehen ich das unschuldige Mondgesicht umhergucken.
Unter anderem stark beschossen: Waschbecken, Schrank unterm Waschbecken, Seife, Mülleimer, Toilettensitz, Boden, Wandfliesen und der Badläufer.

😶

Wasche den Hintern des kleinen Mannes rein, trockne ihn ab und ziehe ihn wieder an, setze ihn in die Wippe und gehe ins Bad, das Schlachtfeld säubern. Nach 3 Min schreit er. Wo ich denn bleibe, was da so dauert.

Der Wecker zeigt 10:00 Uhr morgens.

Gestern nacht war Modellwettbewerb.
Auf einem schmalen Sims einer Backsteinmauer kauerte ich aus Angst vor der Höhe regungslos. Zehn Top-Modelle stolzierten in meine Richtung und ihre Anführerin forderte mich heraus. Einer nach der anderen stolperte in die Tiefe, bis nur noch drei übrig waren, die sich freiwillig zurückzogen. Später wurde dann sowieso ein trendiges Curvy-Modell durch die Alpentänzerin erwählt. Ich gebe ja zu, leicht enttäuscht gewesen zu sein.

später:

Zwischen 05:15 Uhr und 08:00 Uhr schauten mein Lebensgefährte und ich uns eine unbezahlbare Immobilie an, schwelgten darin kurz in träumerischen Gedanken, um dann wieder auf den Fußboden der Tatsachen geworfen zu werden. Er war aus Marmor.

Mit Carrie fand ich mich in einer Wohnung wieder, die über einer Autobahn gebaut wurde. Sie hatte das Fenster zum Lüften auf und der Straßenlärm schallte durch das Zimmer, in dem unsere Kinder schliefen. Nebenan sollten gleich mehrere Interviews beginnen, unter anderem auch von dem krachmachenden Jungen, der mich an der Tür schon mit großen Augen musterte. Aus irgendeinem Grund bekam ich Lampenfieber.

Später fühlte ich mich so unwohl, dass ich fluchtartig die Wohnung verlassen musste. Glücklicherweise stand bereits ein Transporter mit laufendem Motor vor der Tür, der uns schnurstracks in ein anderes Viertel fuhr.
Dort angekommen fand ich mich in einer noch unangenehmeren Situation wieder.
Aber davon ein anders mal.